Visuell: Blog-Archiv Mai 2007

Design by committee

Inspired by a recent post on kottke.org I had to throw together some links and thoughts on how so many creative ideas get destroyed in the process of getting approval by several levels of hierarchy. First off it is interesting that the english Wikipedia has its own article on Design by committee while there isn't a similar one in the german edition.

However, one of the most funny rants on the subject is by always opinionated Erik Spiekermann, when talking about the logo of the world soccer match in Germany 2006. Have a look at the logo for the 2006 World Cup and enjoy the read. Similarities to our daily jobs are just coincidental.

Even more hilarious than the mean cookie recipe mentioned in that kottke post is the art project he mentions where pieces of art were made to appease the average taste of a given country. See the paintings.

Also worth mentioning that relying on focus groups is just another form of design by commitee:

The members of a team that created the genial self-balancing Segway Human Transporter say that they kept focus groups at a safe distance. Apple also thinks nothing of focus groups. Confessions like these are few. But then focus groups were not part of the projects that gave the world nearly all things of interest or renown. [link]
Again the question remains how to outsmart the committee.

Labels: design, en

America's most popular charts

I have used this USA Today "infographic" quite some time in presentations on stupid uses of visualisation. Only recently I found that the US satire newspaper The Onion has a permanent section on infographics, the quintessential one being America's most popular charts. Browse the Statshot and Infographic sections of The Onion from there.

Labels: en, satire

Das Logo auf dem Folienmaster

Ich gebe es ja zu, dass ich mich sogar dafür eingesetzt habe, dass auf allen Folien meines Abeitgebers das Logo enthalten ist. Es ist ja auch so schön. Aber man kann dazulernen und nach über zehn Jahren Konsums von verschiedensten Folienhaufen, hat man ein anderes Verständnis.
Ein Lichtblick bei diesem Erkenntnisprozess ist immer wieder das Presentation Zen Blog, das wesentlich produktivere Kritik übt als es der vernichtende Tufte Essay The Cognitive Style of Power Point erreicht. Natürlich muss man letzteren auch lesen (und Tufte hat wie immer Recht :), aber da dieser Essay nun ein eigenes Kapitel in seinem viertem und jüngsten Buch Beautiful Evidence ist, erledigt man das besser nach der Lektüre über Sparklines mit.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: In dem Roman City: Der unwahrscheinlichste aller Orte (Michal Hvorecký, 2006) heißen Kinder Gucci, Nivea oder GlaxoSmithKline und rattern die Werbesprüche ihrer Namenspaten runter: "Hallo, ich bin McDonald's. Ich liebe es." Und nun darf jeder mal das Experiment machen und den Computer, vor dem er gerade sitzt, untersuchen und schauen, wie oft und in welcher Schriftgröße der Name des Herstellers darauf zu lesen ist. Und das gleiche gilt eben auch für Präsentationsfolien:

If you are presenting for an organization try removing logos (and other clutter) from all except the first and last slide. If you want people to learn something and remember you, then make a good, honest presentation. The logo won’t help make a sell or make a point, but the clutter it brings does add unnecessary noise and makes the presentation visuals look like a commercial. And people hate commercials or being sold to. We don’t begin every new sentence in a conversation by re-stating our name, why do we bombard people with our company logo in every slide? [...] perhaps the slide master in PowerPoint made it too easy (Presentation Zen)
In jedem Fall hat das Werkzeug hier einen Anteil an dem Problem, der Folienmaster hat diese mißverstandene Art von Branding erst möglich gemacht. Schwieriger aber ist, wieder davon loszukommen. Auf dem Weg dorthin gibt es meiner Meinung nach auch Zwischenschritte. Denn es ist gar nicht so leicht, im normalen Arbeitsalltag ein so starkes Branding zu entwickeln wie es der Meister hat.

Zumindest sollte man nicht versuchen bei größeren Abbildungen, Screenshots oder ähnlichem patout noch Platz für das Logo zu lassen. Hier hat man schon die merkwürdisgten Auswüchse gesehen. Ein neutraler Hintergrund hier und da und auch mal eine ganz schwarze Folie zum Luft holen kann Wunder bewirken.

Labels: de, ppt

Eine berühmte Pyramide

Das nebenstehende Bild mag ich besonders. Nicht nur weil es auch im vierten Jahr nach der Veröffentlichung der ersten animierten Bevölkerungspyramide deren andauernde Beliebtheit beweist, sondern weil es so ein herrlicher Medienbruch ist: Eine Webanwendung auf dem Smartboard wird zum Foto-Motiv. Aber ich will mich nicht nur lustig machen darüber, immerhin haben wir bis heute keine sinnvolle Möglichkeit, ein Lesezeichen für eine Webseite zu erstellen, wenn wir an ihr gegenständlich vorbeilaufen. Das ist ja auch nicht der Normalfall, die meisten Webseiten sieht man sich am eigenen Computer an, aber auf Messen ist es durchaus üblich, an ihnen vorbeizulaufen. Insofern ist ein Foto, mit der Digitalknipse oder dem Handy geschossen, die einfachste Näherung an ein solches Lesezeichen. Zu diesem Problem wollte ich schon immer einmal eine Lösung finden, wahrscheinlich in Form eines originellen Flyers, aber das ist Gelegenheit für einen anderen Artikel.
Aber mir gefällt noch etwas ganz anderes an diesem Bild. Dass jemand die animierte Pyramide abfotografiert, zeigt vielleicht, dass er gar nicht damit rechnet, diese Anwendung auch zu Hause abrufen zu können. Es zeigt aber auf jeden Fall, dass Interesse besteht, sich an diese Abbildung zu erinnern. In jedem Fall dürfte die verwendete Technik dabei völlig unerheblich sein.

Wie alles anfing

Über die alternde Bevölkerung berichtet die Statistik schon seit vielen Jahren (ein frühe Quelle verlinken), aber zu Zeiten als Politiker noch ungestraft Die Renten sind sicher sagen konnten, fanden diese Zahlen wenig allgemeines Interesse. Mit der zehnten koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung im Juni 2003 fanden die auf der Pressekonferenz vorgestellten Ergebnisse dagegen erstmalig ihren Weg auf die Seite Eins der FAZ. Man kann sich streiten ob die Möllemann Fallschirm Geschichte darunter nun Beleg für die hohe Stellung des Alterungsartikels ist, oder Indiz für eine schlechte Nachrichtenlage. Aber es ist ein Beleg dafür, dass das Thema seither allseits bekannt ist.

Und der Zufall hat es dann eben einmal gut gemeint, dass just in diesem Sommer 2003 die animierte Bevöllkerungspyramide als SVG Anwendung das Licht der Welt erblickt hat und seitdem ganz schnell eine Geschichte erzählen kann, die den meisten Menschen in Tabellen verschlossen bliebe.

Labels: bevölkerungspyramide, de, statistics

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