Das Blog der Visualisierung

Weißraum: Design aus dem Nichts

Eines der am meisten vernachlässigten Gestaltungsmittel von Laien ist Weißraum. Und Kunden bzw. Auftraggeber sind oft Laien, die nicht gerne Platz verschenken, denn mehr müßte doch eigentlich mehr sein. Aber das ist eben der Unterschied zwischen Gelsenkirchner Barock und Bauhaus.

Schon beim Zeilenabstand fängt es an. Bevor wir CSS benutzen konnten waren es auch wirklich schlechte Zeiten. Ich erinnere mich noch an eine Design Seite, die allen Ernstes GIF Spacer in jeder Zeile einsetzte, um einen akzeptablen Zeilenabstand zu erreichen. Das sollte ein Problem von Gestern sein, ist es aber leider noch lange nicht. Umso erfreulicher fällt da die neugestaltete Seite von Statistik Austria auf, die zeigt, dass es auch in Behörden gehen kann.

Auf der diesjährigen SXSW Konferenz konnte ich Jim Coudal (von Coudal Partners) sagen hören:

In our studio there is a saying: We use white space for our own projects extensively, there is always plenty left over from our client work.

Darüber schmunzele ich noch heute.

Unabhängig von einem gewissen gestalterischen Snobismus, der einem in dieser Beziehung gerne unterstellt wird, sollte die erhöhte Lesbarkeit von Texten mit angemessenem Zeilenabstand auch die Zweifler überzeugen.
Für die Navigation gilt das noch mehr, die Funktionsblöcke haben gerne etwas Luft. Niemand würde die Lichtschalter in seiner Wohnung direkt an den Türrahmen anbringen, aber das machen die Handwerker und die machen es nach der DIN und da gibt es keine Diskussion.

Labels: de, design

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